In einer immer komplexer werdenden Arbeitswelt stehen Führungskräfte vor der Herausforderung, nicht nur strategisch klug zu handeln, sondern auch empathisch und authentisch zu führen. Doch was macht eine wirksame Führungskraft aus? Ein oft unterschätzter, aber entscheidender Faktor ist die Selbstreflexion.
? Warum Selbstreflexion so wichtig ist
Selbstreflexion ermöglicht es Führungskräften, ihre eigenen Verhaltensweisen, Werte und Entscheidungen kritisch zu hinterfragen. Sie schafft die Basis für:
⏩ Bessere Entscheidungen: Wer sich seiner eigenen Vorurteile und Denkmuster bewusst ist, trifft fundiertere Entscheidungen.
⏩ Empathisches Handeln: Wer seine eigenen Emotionen versteht, kann besser auf die Bedürfnisse des Teams eingehen.
⏩ Vertrauensvolle Beziehungen: Authentizität und Transparenz entstehen, wenn Führungskräfte ihre Stärken und Schwächen kennen und zu ihnen stehen.
?️ Ein Leitfaden für Selbstreflexion in der Führung
1️⃣ Tägliche Reflexionszeit einplanen: Nehmen Sie sich am Ende des Tages 10–15 Minuten Zeit, um über Ihre wichtigsten Entscheidungen und Interaktionen nachzudenken.
2️⃣ Feedback einholen: Bitten Sie gezielt Kollegen, Mitarbeiter oder einen Coach um ehrliches Feedback. Oft zeigen Außenperspektiven blinde Flecken auf.
3️⃣ Emotionen bewusst wahrnehmen: Fragen Sie sich in schwierigen Situationen: Warum fühle ich mich so? Was steckt dahinter?
4️⃣ Regelmäßige Profilings zu Schlüsselkompetenzen: Nutzen Sie die Möglichkeit sich – gemeinsam mit einem zertifizierten Coach – regelmäßig mit Ihrer Selbsteinschätzung zu den Schlüsselkompetenzen wirksamer Führung wie z.B. Konfliktkompetenz (Conflict Dynamics Profile), Kommunikationskompetenz (LIFO), Unternehmerisches Denken und Handeln (Entrepreneurial Mindset Profile) oder mit Ihren Charaktereigenschaften, Motiven und Kompetenzen (LINC Personality Profiler) im Kontext der aktuellen Herausforderungen auseinanderzusetzen.
? Selbstreflexion als Führungsstärke
Selbstreflexion ist keine Schwäche – im Gegenteil: Sie ist ein Zeichen von Stärke und Reife. Führungskräfte, die bereit sind, sich selbst zu hinterfragen, inspirieren ihr Team und legen den Grundstein für nachhaltigen Erfolg.
Was sind Ihre Erfahrungen mit Selbstreflexion in der Führung? Ich freue mich auf den Austausch!
Die Qualität der Besetzung von Führungspositionen ist heute ein entscheidender Faktor für den Erfolg jeder Organisation und von besonderer Bedeutung in Transformationsprozessen. Die Frage, die man sich als Manager oft so ungern stellen muss: „Habe ich meine Schlüsselpositionen mit den besten Führungskräften besetzt?“ Und dann bitte ganz ehrlich: “Ja oder nein? Die Frage mag nicht leicht zu beantworten sein, aber „Hand aufs Herz“: Was ist meine Rolle und Verantwortung als Führungskraft? Je nach Rollenanforderung ist ein entsprechendes fachliches Kompetenz- und Erfahrungsprofil mal gut, mal vielleicht auch nicht ausreichend. Zum Beispiel bei Transformationen. Unsere Erfahrung ist, dass immer noch häufig Fachexperten an die Spitze von Transformationen gestellt werden oder Personen, die als Funktionsträger diese Rolle übernehmen oder teilweise von der Persönlichkeit und Haltung her eher für die Bewahrung des Bewährten stehen. Es stellt sich dann die Frage, was man mit einer anderen Besetzung effektiver erreichen könnte. Nun mag es oft auch an Alternativen mangeln. Umso wichtiger wird dann eine entwicklungsorientierte Standortbestimmung, die sich auf die persönliche Eignung, die Haltung zu Führung und Leistung, auf wesentliche Schlüsselkompetenzen der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit und die Wirksamkeit in der Führung konzentriert. Dabei sollten gerade in Transformationsprozessen z.B. Konfliktkompetenzen (Umgang mit Widerständen), Emotionsmanagement (Storytelling) und Befähigungskompetenzen (andere für den Weg gewinnen) diagnostiziert und entwickelt werden. Bei der Sicherung der Besetzungsqualität von Schlüsselpositionen in Unternehmen gilt es daher, eine bessere Balance zwischen notwendiger Fachexpertise, vergangenheitsbezogenen Daten aus Biografie und Leistung, dem Erkennen von Potenzialen und der konsequenten Beurteilung wesentlicher Führungskompetenzen zu finden.
Eines ist jedoch sicher: Nicht jeder fachlich exzellente Experte ist automatisch auch eine geeignete Führungskraft. Es ist auch kein Geheimnis, dass Fehlbesetzungen nicht nur immense betriebswirtschaftliche Kosten verursachen, sondern in vielen Fällen auch kein akzeptabler Weg mehr sind, um gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, zu gewinnen und zu halten. Was ist zu tun? Das Thema Besetzungsqualität in den Fokus der Personalpolitik rücken. Konsequenter handeln – no compromise with people – und mit Respekt und Wertschätzung gemeinsam mit den Betroffenen nach neuen Lösungen suchen. Was braucht es dazu? Mut, ein proaktives Herangehen an diese konfliktträchtige Herausforderung und vor allem eine wissenschaftlich fundierte Diagnostik (Profiling) und Standortbestimmung, die die Entwicklung der Person in eine passende Rolle (best fit / best placement) in den Mittelpunkt stellt. Wir sprechen hier von „Leadership Evaluation“.
Führung ist heutzutage mehr als „nur Experte“ zu sein, Aufgaben zu delegieren oder Ziele zu erreichen. Führung ist die Fähigkeit, Perspektiven zu verändern, Konflikte zu meistern, klar zu kommunizieren, konsequent zu handeln, andere zu befähigen, Potenziale freizusetzen. Führung ist die übergreifende Zusammenarbeit und Teams zu dynamisieren, um ein Umfeld zu schaffen, das Transformationen überhaupt erst ermöglicht. Oft beginnt diese Veränderung nicht bei den Zielen, Strukturen oder Prozessen, sondern bei der Denkweise bzw. Haltung der Führungskraft selbst. Unsere Gedanken, Haltung und Emotionen prägen unser Handeln. Sie prägen unsere Kommunikation, den Umgang mit Konflikten und somit unsere Entscheidungen. Die innere Haltung der Führungskraft beeinflusst die des Teams und ist damit kulturprägend. Ein bewusster Perspektivwechsel – weg von Problemen und Hindernissen hin zu Lösungen und Möglichkeiten – kann nicht nur den persönlichen Erfolg steigern, sondern auch die Welt um uns herum wirksam verändern. Eine positive und flexible proaktive Haltung, das Managen von Emotionen, das Schaffen von Vertrauen sind die Basis für eine wirksame Führung in Transformation. Nur wer seine Gedanken verändern und Haltung neu ausrichten kann schafft die Grundlage dafür, andere zu gewinnen und gemeinsam etwas zu bewirken. Führung beginnt im Kopf.